Kommunikation – das helfende Gespräch

Kommunikation – Das helfende Gespräch

Das helfende Gespräch mit dem Kranken[8]

Wenn folgende Kriterien bei einem Gespräch mit dem Depressiven beachtet werden, kann das Gespräch den Genesungsprozess bei einer Depression unterstützen:

1. „Schale öffnen

  • „Aktives Zuhören“. Das bedeutet, die Aussagen des Kranken ernst zu nehmen,
  • Verständnis zu zeigen,
  • Fragen zu stellen, die das Gefühlsleben des Kranken ansprechen.

2. Helfen, die Situation klar darzustellen und zu erkennen:

  • Fördern der „Auseinandersetzung mit sich selbst“,
  • Gegenfragen stellen, bis der Kranke selbst klarer sieht,
  • auf paradoxe (inkonsistente) Kommunikation achten

3. Lösungsmöglichkeiten suchen lassen:

  • keine Ratschläge, keine Lösungsangebote von außen dem Kranken „überstülpen“,
  • verschiedene Handlungsmöglichkeiten suchen und gegeneinander abwägen lassen.
  • Konsequenzen überdenken lassen.

Trotz der sehr guten, allgemeinen Empfehlungen muss man immer im Einzelfall und bewusst entscheiden, wie man im Gespräch vorgeht. Menschen sind nun mal Individuuen und dafür gibt es keine Patentrezepte. Was hier hilft, ist eine empathische und sensible Vorgehensweise, bei der man gleichzeitig authentisch und so „normal“ wie möglich bleiben kann.


[8] Schneider & Nesseler 2011, S. 109